Fest in der Yin-Energie der Erde verwurzelt, versorgt und genährt zu sein ist die Voraussetzung für einen sicheren Stand und ein gutes "standing" im Leben und die Basis für harmonische Bewegungen. Die Bewegung selbst aber kommt aus der Yang-Energie des Himmels, die Weite und Leichtigkeit bedeutet. Im chinesisch-daoistischen Weltbild steht der Mensch mit Himmel und Erde in Verbindung, in ihm vereinigen sich beide Energien. Wenn es uns gelingt beide Pole im Gleichgewicht zu bewahren, geht es uns gut.   

In der chinesischen Naturphilosophie des Daoismus steht der Mensch zwischen Himmel und Erde und gehorcht denselben Gesetzmäßigkeiten wie alles in der Natur. Dem Himmel sind die drei Schätze Sonne, Mond und Sterne zu eigen. Wasser, Feuer und Wind sind die drei Schätze der Erde. Und auch der Mensch besitzt drei Schätze, die er durch Achtsamkeit, gesundes Leben und Qigong pflegen, bewahren und vermehren sollte: 

  • jing 精 ist die "Essenz", eine Substanz, die allem Leben zugrunde liegt,
  • qi 气 ist die Lebensenergie, die aktivierende und bewegende Kraft und
  • shen 神 ist der Geist, die Kraft der Persönlichkeit eines Menschen.
Die drei Schätze...
...des Himmels ...der Erde ...des Menschen
Sonne Feuer "shen"
Mond Wasser "jing"
Sterne Wind "qi"

 

Für unser Handeln kommt noch als weitere Komponenten dazu:
    •    yi: das Denken, die Vorstellung, die Intention, die mit der Milz (Element Erde) verbunden ist und
    •    li 力: die Muskelkraft
Auf der Basis des "jing" entstehen daraus die drei inneren Harmonien, die auch die Bewegungen im Qigong prägen:

  1. Der "shen" lenkt das "yi": "Es soll mir gut gehen, ich werde Qigong üben!"
  2. Das "yi" lenkt das "qi": "Ich kenne die Bewegung und kann sie in der Vorstellung ausführen: das bringt die Energie in die Glieder."
  3. Das "qi" lenkt das "li": "Die Qi-Bewegung aktiviert mit der Durchblutung die Muskeln und bewirkt die Körperbewegung."   

Die drei äußeren Harmonien sorgen in der Bewegung für

  1. die Koordination von Hand- und Fußbewegungen,
  2. die Koordination von Knien und Ellbogen und
  3. die Koordination von Schultern und Hüften.